Schematherapie – ein integrativer Ansatz führt Therapietechniken zusammen

Psychoanalyse und Verhaltenstherapie, die beiden großen Therapieschulen standen sich in den 80er- Jahren gegenüber und behaupteten wechselseitig, die bessere Therapieform zu sein. Der Psychotherapieforscher Klaus Grawe analysierte beide Therapieverfahren und konnte nachweisen, dass beide zur Behandlung psychischer Erkrankungen wirksam sind. Während die psychoanalytisch orientierten, psychodynamischen Verfahren eher durch ein besseres Verständnis der seelischen Prozesse wirken, tun dies die verhaltenstherapeutischen Ansätze durch eine konkrete Verhaltensveränderung. Grawe schlug vor, sinnvollerweise beide Perspektiven zu kombinieren.
Parallel zu Klaus Grawe entwickelte Jeffrey Young in den USA Ende der 80er­Jahre den Ansatz der Schematherapie. Schematherapie ist ein integrativer Ansatz, der bewährte Therapietechniken aus verschiedenen Psychotherapieansätzen zusammenführt und dadurch gute Therapieeffekte erzielt. Er kombiniert Konzepte der Tiefenpsychologie, der Verhaltenstherapie sowie humanistischer Ansätze, insbesondere der Gestalttherapie.
Die Autorin Judith Asfaha-Ebber wird in Zukunft weiter über die Entwicklung und das Modell der Schematherapie schreiben und dabei auch die wirksamen Techniken beschreiben. Elemente der Schematherapie fließen zunehmend in die therapeutische Arbeit unserer Praxis ein.